Parfenov Duo

Iuliana Münch, Violine
André Parfenov, Komponist und Pianist

Das Credo, unter dem das Parfenov Duo auftritt, lautet: "Der Komponist auf der Bühne".

Damit ist nicht nur die Tatsache beschrieben, dass ein Großteil der Werke, die das Duo zur Aufführung bringt, aus der Feder von André Parfenov stammt, sondern auch Parfenovs Umgang mit Werken anderer Komponisten, die Bestandteil der Konzertprogramme des Duos sind und im Gespräch mit dem Publikum auf humorvolle Weise näher erforscht werden. Durch Bearbeitungen beispielsweise für Geige und Klavier oder für Klavier solo erklingen diese Werke ganz neu und frisch. Damit lässt das Duo eine Epoche wieder erlebbar werden, in der Komponist und Interpret noch eine Einheit auf der Bühne bildeten.

Der in Russland geborene Pianist und Komponist schlägt auf diese Weise eine kreative Brücke zwischen den Werken von Beethoven, Rachmaninow, Liszt, Prokofiev oder Ravel und eigenen kompositorischen Ideen. Es erklingen Elemente von russischer Moderne über französischen Impressionismus bis hin zum Tango. Selbst Jazzidiome finden ihren Platz.

Die musikalischen Resultate sind voller Leidenschaft und rhythmischer Energie. Hörbares Anliegen ist Parfenov vor allem, dass die Musik in jedem Moment tief berührt.

Die in Rumänien geborene Geigerin Iuliana Münch ist intensiv an diesen Schöpfungsprozessen beteiligt, wenn sie die kompositorischen Ideen ihres Duo-Partners aufgreift, beantwortet und stets mit großer spielerischer Geste umsetzt. Aber Iuliana Münch ist nicht nur eine souveräne Geigerin mit hoher Bühnenpräsenz, sondern ebenso eine vor Charme sprühende, rhetorisch brillante Musikvermittlerin, die stets das humorvolle Gespräch mit dem Konzertpublikum sucht..

Auf dem Konzertkalender der beiden Musiker finden sich Konzerte unter anderem bei den Kammermusiktagen in Düsseldorf, den Meisterkonzerten in Erkelenz, dem Ensemblia Festival Mönchengladbach, dem Hohenloher Kultur Sommer und dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Sie traten zudem in zahlreichen Sälen, Schlössern und Konzertreihen in ganz Deutschland auf und waren für Konzerte in Rumänien eingeladen.
Das Parfenov Duo bietet bei Ihren Konzertauftritten nicht nur das Repertoire ihrer CDs sondern auch Ballette in kammermusikalischer Besetzung, mit musikalischen Neukompositionen von André Parfenov und in der Choreografie von Robert North. Hierzu zählen u. a. das humorvolle Pinocchio für Kinder und Erwachsene, Verlorene Kinder, das vielbeachtete Ballett zum Thema des Flugzeugunfalls bei Überlingen am Bodensee und Kazimir Malevich, inspiriert von den Bildern des russischen Avantgardisten.

Die Ergebnisse des schöpferischen Prozesses von André Parfenov lassen sich auf bisher vier CDs in all ihrer Vielfalt erleben:
Nacht im Schloss ist vor allem durch Hommage an Sergei Sergejewitsch, einer Bearbeitung aus dem Ballett Cinderella von Prokofjew, und dem Pilotentango aus André Parfenovs Ballett Verlorene Kinder bekannt geworden. Die CD fand ein überwältigendes Echo in den Medien und führte zu einer einstündigen Sendung auf WDR 3 sowie zu einer Einladung beim WDR Fernsehen in die Kultursendung "WestArt“.
Die 2018 erschienene CD The Piano Legend of the Violin widmet sich verstärkt dem Aspekt der kreativen Neubearbeitung von Werken großer Komponisten für veränderte Besetzungen. Unter anderem wurden der Danse macabre von Saint-Saens oder Tschaikowskis August von André Parfenov für Violine und Klavier neu arrangiert. Ebenso hat er eine Caprice nach Paganini der eigenen Duo-Besetzung „auf den Leib geschrieben.“
The Genesis of the Goldberg Variations gibt nicht nur eine brillante Interpretation des Meisterwerks von J. S. Bach wieder, sondern stellt auch eine komplette Neukomposition von André Parfenov vor, die weniger eine Transkription des Vorbildes ist, sondern vielmehr eine Ausdeutung der Essenz der ursprünglichen Variationenreihe. Das Ergebnis ist ein erstaunlicher Klangreigen, der sich vom Barock über die Romantik bis hin zu jazzigen Elementen erstreckt.
Liszt Imagination - Mephisto Walzer on String stellt die Werke Franz Liszts rund um die Figur des Mephistopheles in den Mittelpunkt. Die eingespielten Werke bilden auch hier vielmehr eine Reflexion über das Original. Sie sind eigenständige Kompositionen, die scheinbar den Dialog zwischen zwei Komponisten und zwei Epochen widerspiegeln.

Es ist dem Komponisten Peter Tschaikowsky zu verdanken, dass der Pianist und Komponist André Parfenov und die Geigerin Iuliana Münch ein Duo geworden sind. André Parfenov, Sohn einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters, beschreibt die erste Begegnung, die zur wichtigsten künstlerischen Verbindung im Leben der beiden Musiker geworden ist: „Iuliana hatte mich als Solisten mit dem Tschaikowsky-Klavierkonzert gehört. Kurz darauf trafen wir uns per Zufall in einem Probenraum wieder, wo Iuliana sich gerade mit Tschaikowskys Violinkonzert einspielte. Dies imponierte mir sehr, und ich fühlte mich animiert, spontan und auswendig den Orchesterpart dazu auf dem Klavier zu spielen.“ Dieses Schlüsselerlebnis stand im Jahr 2009 am Anfang eines gemeinsamen Weges.

Die Biografien der beiden weisen viele Parallelen auf. Nachdem im Kindesalter ihr Talent entdeckt wurde, erfahren beide die sprichwörtlich harte Ausbildung an den Musikgymnasien Osteuropas. Es folgt die Aufnahme an die Konservatorien von Moskau und Bukarest. Beide gehen anschließend unabhängig voneinander nach Deutschland. André Parfenov absolviert an der Folkwang-Hochschule Essen sein Konzertexamen, Iuliana Münch schließt ihr Studium an der Musikhochschule Köln/Aachen ab. Im Parfenov Duo ergänzen sich beide zu einem großen, kreativen Ganzen. Iuliana Münch hat viel von der querdenkerischen Kreativität André Parfenovs übernommen. Ihre eigene, Berge versetzende Musikalität ist wiederum eine nie versiegende Inspirationsquelle für André Parfenov.


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Presse

„Ein Konzert der Superlative gaben in diesem Jahr in der Kirche St. Johannis zu Arenshorst Juliana Münch, Violine, und Andrej Parfenov, Klavier.“

Neue Osnabrücker Zeitung 14. März 2017

„Mitreißend intensiv, mit bemerkenswerter Tonfülle und fein justierter Abstimmung zwischen beiden Interpreten.“

Neue Osnabrücker Zeitung 14. Februar 2017

„Ob kräftig-voluminöse, oder zuweilen perlend-zarte Passagen, eine vibrierende Energie durchzog sämtliche Darbietungen. Der musikalische Dialog entspann sich dabei wie von selbst, auch wenn das Duo mit humorvoll unterlegten Erläuterungen Verbindungslinien skizzierte.“

Neue Osnabrücker Zeitung 14. Februar 2017

„Iuliana Münch lässt den Bogen mit maximaler Energie über die Saiten fliegen, bringt damit leidenschaftlich die Luft zum Brennen oder erzeugt – etwa in einem Nocturne von Jean Sibelius – viel herzzerreißende Melancholie. André Parfenovs gewaltiges pianistisches Potenzial lebt nicht minder ungebremst auf: Er modelliert die Töne, dass sie fühlbar werden und es nie analytisch oder technisch wirkt. Das hier kommt aus tiefster Seele! Auch demonstriert Parfenov, was für ein fabelhafter Improvisator er ist: Zunächst musiziert er einen temporeichen Liszt-Walzer als originalgetreue „Vorlage“, um dann seine eigene, effektvoll jazzig aufgeladene Spontan-Bearbeitung folgen zu lassen.“

Recklinghäuser Zeitung 03. Januar 2017

„Innerhalb der Werke, die Münch und Parfenov zusammen interpretieren, durchleben sie […] die gleichen Entwicklungen und Dynamiken und harmonieren wunderbar miteinander.“

das Orchester März 2016

„… aber auch Parfenov, der am Flügel sein kompaktes Orchester aus Iuliana Münch (Violine), Bläsern und Schlagzeug der Niederrheinischen Sinfoniker furios leitete, nutzte musikalisch ein passend breitgefächertes Vokabular…“

Rheinische Post 24. Oktober 2016 anlässlich der Premiere von "Pinocchio"

„Eine andere Komposition wiederum verarbeitet Elemente aus Prokofievs Cinderella. Parfenov und Münch haben übrigens exklusiv von der Prokofiev-Familie die Aufführungsrechte erhalten.“

Recklinghäuser Zeitung 13. Juni 2013

„Wie die beiden die Kontrastwirkungen (Mozart-Sonate e-Moll) zuspitzen, wie sie mit subtilen Tempiwechseln und dynamischen Abstufungen in jedem Takt die Spannung verdichten, Pointen auf den Punkt bringen und Strukturen hinterfragen, das offenbart alles, nur keine ‚Konvention‘.“

Recklinghäuser Zeitung 13. Juni 2013

„So leuchten die Klangfarben ohne zu blenden, und es fließen die Emotionen.“

Recklinghäuser Zeitung 13. Juni 2013

„Offenkundig ist Parfenovs Vorliebe für perkussive Effekte, sinfonische Klangwucht und aufblitzende Sforzati. Iuliana Münchs energetisches Violinspiel bildet ein intensives Pendant. Ihr Ton mutet kraftvoll und geerdet an, bei lupenreiner Präzision.“

Recklinghäuser Zeitung 13. Juni 2013

„[…] nicht nur auf beeindruckend hohem Niveau, sondern auch mit einem gehörigen Schuss Witz und Humor und dem gelungenen Versuch, der manchmal für viele abschreckend wirkenden modernen Musik ihr atonales Image zu nehmen.“

Aachener Zeitung 22. März 2013